Alles, was du über die Medizinisch-Psychologische Untersuchung wissen musst – die MPU: das Wichtigste von A bis Z! In unserem umfassenden Leitfaden erfährst du alles über wichtige Begriffe, Verfahren und Strategien zur erfolgreichen MPU-Vorbereitung. Ob es um Abstinenznachweise, Punkteabbau oder die Rolle des Verkehrspsychologen geht – wir bieten dir wertvolle Informationen und Tipps, um deine Fahrerlaubnis zurückzuerhalten. Lese weiter und bereite dich optimal auf deine MPU vor!

AAK steht für Atemalkoholkonzentration.
Abstinenz stammt vom lateinischen Begriff, der „sich enthalten“ oder „sich fernhalten“ bedeutet. In Bezug auf eine MPU bezieht sich Abstinenz in der Regel auf den Verzicht auf Alkohol oder Drogen über einen festgelegten Zeitraum.
Nachweis der Abstinenz: Um deine Enthaltsamkeit von Alkohol oder Drogen zu dokumentieren, benötigst du ein offizielles Zertifikat, das von der MPU-Prüfstelle anerkannt wird. Dies erhältst du durch spezielle Labore, bei denen du über einen bestimmten Zeitraum Haar- oder Urinproben abgeben kannst. Viele Begutachtungsstellen bieten Programme zur Abstinenzkontrolle an, ebenso wie unabhängige Labore.
Programm zur Abstinenzkontrolle: Solche Programme erstrecken sich in der Regel über 6 bis 12 Monate. Bei einem Urin-Screening wirst du zufällig ins Labor eingeladen und musst innerhalb von 24 Stunden eine Probe abgeben. Wenn du den Nachweis über Haarproben wählst, kannst du die Termine flexibler planen; Voraussetzung ist jedoch, dass deine Haare ungefärbt und mindestens 3 cm lang sind.
Akteneinsicht: Jeder hat das Recht, seine Führerscheinakte bei der zuständigen Behörde einzusehen. Es ist ratsam, dies vor einer MPU zu tun, da veraltete Einträge oder nicht mehr relevante Delikte negative Auswirkungen auf die Untersuchung haben könnten.
Alkohol: Etwa 20 % aller Verkehrsunfälle sind alkohol- oder drogenbedingt. Um deine Sicherheit und die anderer Verkehrsteilnehmer zu gewährleisten, solltest du nach dem Konsum von Alkohol auf das Fahren verzichten und stattdessen ein Taxi nutzen – das schützt nicht nur deine Gesundheit, sondern auch deinen Geldbeutel.
BAK steht für Blutalkoholkonzentration.
BASt ist die Abkürzung für Bundesanstalt für Straßenwesen. Auf deren Webseite findest du zahlreiche nützliche Informationen zur MPU sowie zu Themen wie Straßenbau und Fahrzeugtechnik.
BfF bezeichnet die Begutachtungsstelle für Fahreignung – alle offiziell zugelassenen Einrichtungen, bei denen eine MPU durchgeführt werden kann. Diese Stellen werden bundesweit von der BASt zertifiziert.
CTU steht für Chemisch-Toxikologische Untersuchung.
Bei Drogen wird üblicherweise zwischen harten (wie Heroin oder Kokain) und weichen Drogen (wie Cannabis) unterschieden. Auch wenn nicht jeder „bekiffte“ Fahrer sofort zur MPU muss, wird selbst ein geringer Nachweis von Drogen am Steuer hart bestraft: Es drohen mindestens 500 Euro Bußgeld, zwei Punkte in Flensburg und ein Monat Fahrverbot.
Das FES, also Fahreignungsseminar, besteht aus zwei Sitzungen mit einem Verkehrspsychologen und einem Fahrlehrer. Diese Kombination aus pädagogischer und psychologischer Schulung ermöglicht es Verkehrssündern, ihr Verhalten im Straßenverkehr zu reflektieren und zu ändern. Nach erfolgreichem Abschluss wird ein Punkt vom Punktekonto abgezogen – allerdings nur alle fünf Jahre und nur bei einem Punktestand von maximal fünf Punkten.
Das FAER, kurz für Fahreignungsregister, ist Teil des Kraftfahrt-Bundesamtes in Flensburg. Hier werden alle Meldungen der Fahrerlaubnisbehörden erfasst: Dazu gehören Einträge ins Punkteregister, Fahrverbote sowie Entzüge der Fahrerlaubnis aufgrund strafbarer Verkehrsdelikte. Fast alle Ordnungswidrigkeiten werden hier verzeichnet – Ausnahmen bilden Verstöße, die nicht direkt die Verkehrssicherheit gefährden.
Die Fahrerlaubnis sollte nicht mit dem Führerschein verwechselt werden: Der Verlust des Führerscheins bedeutet nicht zwangsläufig den Verlust der Fahrerlaubnis. Je nach Vergehen kann diese entweder vorübergehend (Fahrverbot) oder dauerhaft entzogen werden. Im letzteren Fall wird meist eine Sperrfrist verhängt und ein neuer Antrag auf den Führerschein erforderlich – oft verbunden mit dem Nachweis eines positiven MPU-Gutachtens.
Die FeV, also Fahrerlaubnis-Verordnung, regelt unter anderem die Teilnahme am Straßenverkehr sowie die Ausstellung von Führerscheinen und die Vergabe von Punkten in Flensburg. Zudem sind hier sämtliche Verkehrsverstöße samt Bußgeldhöhen aufgeführt sowie die Anbieter gelistet, die MPUs durchführen dürfen.
Eine häufige Frage während einer MPU lautet: „Was fragt mich der Gutachter?“ Anders als viele annehmen gibt es keinen festen Fragenkatalog; stattdessen prüft der Gutachter vor dem Gespräch ausführlich deine Akte und stellt individuelle Fragen basierend auf deinem Fall. Jeder Gutachter hat zudem seinen eigenen Stil im Gesprächsverlauf. Dennoch gibt es einige häufige Fragen, die wir im Kapitel „Wie läuft die MPU ab?“ zusammengefasst haben.
Der Führerschein ist ein amtliches Dokument, das bestätigt, dass du berechtigt bist, bestimmte Fahrzeugklassen im öffentlichen Straßenverkehr zu führen. In Deutschland existiert der Führerschein seit fast 130 Jahren; die letzte Neuregelung trat im Januar 2013 in Kraft – seither gilt das einheitliche Scheckkartenformat für EU-Führerscheine.
Die Führerscheinakte sollte nicht mit den Einträgen im Flensburger Register verwechselt werden: Während letzteres dein Punktekonto enthält, liegt deine Akte bei deiner örtlichen Führerscheinstelle und umfasst neben Punkten auch weitere Verstöße sowie Anmerkungen. Die MPU-Prüfstelle nutzt diese Akte als Grundlage für ihre Beurteilung.
Die Führerscheinstelle ist zuständig für alle Belange rund um deine Fahrerlaubnis; dies geschieht über die Behörde deiner kreisfreien Stadt oder deines Landkreises.
Der Gutachter, ein speziell ausgebildeter Verkehrspsychologe, spielt eine zentrale Rolle während der MPU: Er bewertet den Kandidaten und erstellt daraufhin eine Prognose. Um Neutralität sicherzustellen dürfen Gutachter nicht gleichzeitig als Vorbereiter fungieren; sie müssen sich also entscheiden, ob sie auf einer Seite des Schreibtisches sitzen wollen!
Eine Haaranalyse kann zur Bestätigung einer Drogen- oder Alkoholabstinenz durchgeführt werden; im Gegensatz zum Urintest lassen sich Termine dafür besser planen – ideal für Personen mit häufigen Reisen oder längeren Aufenthalten außerhalb ihres Wohnorts. Anhand eines Zentimeters Haar kann das Labor den möglichen Konsum von Alkohol oder Drogen über einen Zeitraum von bis zu einem Monat nachweisen bzw. bestätigen.
Der Begriff Idiotentest, oft abwertend verwendet für die Medizinisch-Psychologische Untersuchung (MPU), ist irreführend: Bei dieser Prüfung geht es nicht um Intelligenztests! Vielmehr stehen Reaktionsfähigkeit sowie körperliche und mentale Verfassung im Fokus des Tests – Gerüchte über skurrile Aufgaben wie Kugeln stapeln gehören ins Reich der Mythen!
KBA steht für Kraftfahrt-Bundesamt, die zentrale deutsche Behörde für den Straßenverkehr. Im KBA werden alle zugelassenen Fahrzeuge sowie deren Kennzeichen erfasst, und sämtliche Führerscheine werden dokumentiert. Die Behörde erstellt und analysiert zahlreiche Statistiken zu Fahrzeugen und Verkehr, um die Sicherheit auf unseren Straßen zu erhöhen. Zudem verwaltet das KBA das Flensburger Punktekonto, auch bekannt als Fahreignungsregister. Unter dem Motto „Wir punkten mit Verkehrssicherheit“ findest du auf der Website des KBA unter anderem den vollständigen Bußgeldkatalog.
Kontrolliertes Trinken ist eine von zwei Strategien, um nach einer Alkoholauffälligkeit erfolgreich durch die MPU zu kommen. Im Gegensatz zur vollständigen Abstinenz erlaubt diese Methode dem Kandidaten, gelegentlich eine kleine Menge Alkohol zu konsumieren – beispielsweise ein Glas Bier oder Wein pro Monat. Es wird empfohlen, sich mit einem MPU-Berater abzusprechen, um herauszufinden, welche Regelung je nach persönlicher Vorgeschichte am sinnvollsten ist.
Leberwerte: Personen, die aufgrund einer Alkoholauffälligkeit zur MPU müssen, sollten damit rechnen, dass ihre Leberwerte durch eine Blutuntersuchung überprüft werden. Früher war es üblich, im Vorfeld der MPU regelmäßig Leberwerte zu sammeln, um die Abstinenz nachzuweisen. Heutzutage verlangen die Prüfstellen jedoch Urin- oder Haarproben als Nachweis. Daher ist das Sammeln von Leberwerten nur noch eine zusätzliche Mühe und verursacht unnötige Kosten.
Die MPU-Vorbereitung ist ein strukturierter Prozess, der Klienten auf die Medizinisch-Psychologische Untersuchung vorbereitet. Dabei werden individuelle Probleme analysiert und Strategien zur Verhaltensänderung entwickelt. In Coaching-Sitzungen reflektieren die Klienten ihr Verhalten und lernen, sich auf die Anforderungen der MPU vorzubereiten, um ihre Chancen auf ein positives Ergebnis zu maximieren.
Psychologisches Coaching im Rahmen der MPU (Medizinisch-Psychologische Untersuchung) unterstützt Klienten dabei, ihre Verhaltensmuster zu reflektieren und zu verändern, um die Anforderungen der Prüfung erfolgreich zu meistern. Durch individuelle Beratung und gezielte Strategien werden Ängste abgebaut und die persönliche Stabilität gestärkt, was die Chancen auf ein positives Ergebnis erhöht. Weitere Infos über die MPU-Vorbereitung haben wir dir hier zusammengefasst.
Punkte: Wer gegen die Verkehrsregeln verstößt, muss mit Bußgeldern, Fahrverboten und Punkten rechnen; in extremen Fällen kann sogar eine Freiheitsstrafe verhängt werden. Je nach Schwere des Vergehens werden im Flensburger Fahreignungsregister zwischen 1 und 3 Punkte eingetragen. Bei Erreichen von 8 Punkten wird die Fahrerlaubnis entzogen.
Punkteabbau: Laut den neuesten gesetzlichen Bestimmungen kann alle fünf Jahre ein Punkt in Flensburg abgebaut werden – vorausgesetzt, man hat nicht bereits mehr als 5 Punkte angesammelt. Der Punkteabbau erfolgt durch die Teilnahme an einem Fahreignungsseminar (FES), das aus zwei Sitzungen bei einem Fahrlehrer und einem Verkehrspsychologen besteht. Durch diese intensive Auseinandersetzung mit dem eigenen Fahrverhalten wird der Abbau eines Punktes belohnt.
Punktnüchternheit sollte nicht mit Abstinenz verwechselt werden: Hierbei handelt es sich darum, in bestimmten Situationen bewusst auf Alkohol zu verzichten – etwa während einer Schwangerschaft, am Arbeitsplatz oder vor dem Autofahren.
Reaktionstest: Im Rahmen der MPU werden auch Auffassungsgabe und Reflexe getestet, da schnelle Reaktionen im Straßenverkehr entscheidend sind. Anders als im psychologischen Gespräch geht es hier nicht um Fragen und Antworten; stattdessen musst du vor einem Computer bestimmte Tasten drücken, wenn verschiedene Farben erscheinen oder Töne erklingen. Auch Verkehrssituationen werden dir in Form von Bildern präsentiert, die du nur kurz sehen darfst und korrekt beurteilen musst.
Screening: Der Begriff „Screening“ stammt aus dem Englischen und bedeutet so viel wie „überprüfen“ oder „aussieben“. In diesem Zusammenhang bezieht er sich auf Drogen- und Abstinenznachweise: Labore untersuchen Haar- oder Urinproben von MPU-Kandidaten und filtern dabei verbliebene Drogensubstanzen heraus. Alle Drogenscreenings müssen von zertifizierten Laboren durchgeführt werden; zudem müssen die Proben unter Sichtkontrolle abgegeben werden, um Manipulationen auszuschließen.
Sperrfrist: Die Sperrfrist beträgt zwischen sechs Monaten und fünf Jahren: Diese Zeitspanne müssen Personen abwarten, die ihre Fahrerlaubnis verloren haben. Drei Monate vor Ablauf dieser Frist können sie einen neuen Antrag auf den Führerschein stellen. Die genaue Dauer der Sperrfrist wird von den zuständigen Richtern festgelegt; sie entscheiden auch darüber, ob eine Verkürzung unter bestimmten Umständen möglich ist (zum Beispiel nach Teilnahme an einer verkehrspsychologischen Schulung).
Tilgungsfrist: Punkte im Flensburger Register verfallen nach einer bestimmten Zeit und werden aus dem Fahreignungsregister entfernt. Grob gesagt gilt: Ein-Punkt-Verstöße verjähren nach 2,5 Jahren, während Zwei-Punkte-Verstöße nach 5 Jahren getilgt werden. Besonders schwere Verstöße mit drei Punkten bleiben zehn Jahre lang im Register vermerkt. Die Tilgungsfrist beginnt immer mit dem Datum des rechtsgültigen Eintrags in Flensburg.
Urinprobe: Für Personen, die selten reisen oder meist zu Hause bleiben, ist die Urinprobe ein geeigneter Nachweis für Drogen- oder Alkoholabstinenz. Die Kontrollen erfolgen zufällig; da Alkohol und Drogen nur kurzfristig im Urin nachgewiesen werden können, müssen sich MPU-Kandidaten stets bereit halten. Wenn jemand innerhalb von 24 Stunden nicht im Labor erscheint, um seine Probe abzugeben, verfällt der gesamte Abstinenznachweis und muss neu begonnen werden.